Samstag, 4. Oktober 2008

Franz von Assisi, 4. Oktober

    Das Bild zeigt eine Innenansicht der Portiuncula-Kapelle. Das Kirchlein ist sehr alt, erstmals wurde es 1054 in einem Dokument erwähnt. Zur Zeit Franz von Assisis war diese Kirche nahezu eine Ruine und lag verlassen in einem Steineichenwald unterhalb von Assisi. 
    Im Januar 1206, in einer anderen, gleichfalls verfallenen und vernachlässigten Kirche, der Kirche von San Damiano, hörte Franz  Christus von einem Kreuz herab sprechen : "Siehst du nicht, daß mein Haus verfällt? Stelle es wieder her!"
    Franz  nahm diese Aufforderung wörtlich und baute zunächst die Portiuncula-Kapelle mit seinen eigenen Händen wieder auf. Dieses Kirchlein wurde zum Ausgangspunkt seiner Wanderung in Armut und Demut. In dieser Kirche wurde seine Schwester im Geiste, Klara, als Nonne eingekleidet, in dieser Kirche starb Franziskus am 3. Oktober 1226 im Kreis seiner Gefährten.
    Franzens Kirche ist mit einer besonderen Form des Ablasses verbunden, dem Portiuncula-Ablaß. Franz erbat von Papst Honorius III für den gläubigen Besuch der Kapelle, so sie mit dem Bußsakrament verbunden werde, einen vollständigen Ablaß. Dieser Ablaß wurde am 1. August 1223 gewährt, und von Papst Sixtus IV. am 5. August 1480 auf alle Franziskanerkirchen ausgedehnt.
    Ja, so war das, und so wird es auch bleiben, auch wenn die liebe EKD wieder einmal, pünktlich zum anstehenden Fest des Heiligen Franz verlauten läßt, daß der "Ablaß nicht der Ökumene dienlich" sei.

2 Kommentare:

FingO hat gesagt…

Ich war anno 2000 in Assisi und habe da auch diese Kirche gesehen.
Damals war ich noch so unwissend im Glauben, daß ich nicht wußte, vor welchem Grab wir gerade beteten... ;)

dilettantus in interrete hat gesagt…

"in einem Steineichenwald unterhalb von Assisi"

Mein Gott - und wie sieht´s da heute aus!