Samstag, 17. Oktober 2009

Flower mit Power

Der beblümelte Herr in der Mitten sollte bekannt sein. Dr. Albert Malcom Ranjith Patabendige Don war bis vor kurzem Präfekt der Vatikanischen Kongregation für den Gottesdienst. Am 16. Juni 2009 wurde Dr. Malcolm Ranjith zum Erzbischof der Diözese Colombo ernannt. Eine seiner ersten Amtshandlungen: einige offenkundig notwendige Verdeutlichungen hinsichtlich der würdigen Feier der Heiligen Messe. Bemerkenswert, nicht etwa, weil Dr. Ranjith da etwas grundstürzend Neues sagt, sondern weil es offenkundig notwendig ist, verbindliche liturgische Normen in klarer Sprache den Gläubigen und Geweihten zu Gehör zu bringen:
  1. Die Eucharistie ist die Feier des Pascha-Mysterium die uns als einzigartige Gabe durch Jesus Christus selbst geschenkt wurde. Jesus Christus selbst ist der Urgrund aller Liturgie der Kirche und aus diesem Grund ist die Liturgie göttlichen Ursprungs. Die Heilige Liturgie ist die Feier Seines priesterlichen Dienstes und ist deshalb nicht einfach ein menschliches Unternehmen und nicht einfach eine menschliche Erfindung. Tatsächlich ist es unzutreffend, die Liturgie eine bloße Zelebration des Lebens zu nennen. Sie ist viel mehr als dies. Die Liturgie ist der Höhepunkt und die Quelle aus der sich alle göttliche Gnade in Seine Kirche ergießt. Das Allerheiligste Mysterium hat der Herr in die Hände der Apostel gelegt, und die Kirche hat mit größter Sorgfalt über die rechte Feier des Mysteriums gewacht und sie über die Jahrhunderte bewahrt, sie hat dabei eine Heilige Tradition und eine Theologie begründet, die keinen Raum läßt für eine individuelle oder private Interpretation dieser Tradition. Deshalb hat kein Priester, sei er Diözesanpriester oder Ordenspriester oder sei er auch eingeladen, spezielle religiöse Programme von außerhalb der Diözese oder aus irgendeinem anderen Land auszuführen, die Erlaubnis, irgendetwas an dem Heiligen Ritus der Messe zu ändern, hinzuzufügen oder wegzulassen. Dies ist nichts Neues, sondern ist so festgelegt in Sacrosanctum Concilium, der Dogmatischen Konstitution der Heiligen Liturgie des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahre 1963, No 22/3, dies ist nochmals bestätigt worden in vielen Dokumenten wie Sacramentum Caritatis No. 55 durch Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI oder durch Ecclesia de Eucharistia No. 52 von Papst Johannes Paul II, dem wir ein ehrenvolles Andenken bewahren.
  2. In diesem Zusammenhang sollten bestimmte Elemente der Heiligen Feier besonders hervorgehoben werden:
  • Es ist keinem Priester erlaubt das Eucharistische Hochgebet zu ändern oder zu improvisieren wie auch andere unveränderbare Gebete der Messe, auch dann nicht, wenn ein bereits vorhandenes Element der Liturgie ausgeführt oder ergänzt werden soll, etwa indem verschiedene Hymnen gesungen oder Erläuterungen beigefügt werden. Wir müssen verstehen, daß die Liturgie der Kirche eng verbunden ist mit ihrem Glauben und ihrer Tradition. Lex Orandi, Lex Credendi, das Gesetz des Gebetes ist das Gesetz des Glaubens! Es ist der Herr, der uns die Liturgie gab und niemand sonst, deshalb hat kein anderer das Recht, sie zu ändern.
  • Die sogenannten "Lobpreis" - Elemente sind während der gesamten Heiligen Messe nicht erlaubt. Unpassende und laute Musik, Händeklatschen, lange Einschübe und tänzerische oder pantomimische Einlagen , die die Nüchternheit und Ernsthaftigkeit der Zelebration stören. sind nicht gestattet. Es ist sehr wichtig, daß wir die kulturelle Sensibilität des srilankischen Volkes verstehen. Die Mehrheit um uns ist bhuddistischen Glaubens, die einen von tiefer Ehrfurcht und Ernsthaftigkeit geprägten Kult pflegt. Auch Muslime und Hindus lassen in ihrem Kult keine chaotischen Interaktionen zu. Außerdem wissen wir, daß in unserem Land eine starke Abneigung gegen fundamentalistische christliche Sekten besteht, und wir Katholiken sollten unter allen Umständen deutlich machen, daß wir uns von diesen Sekten abheben. Jedenfalls scheinen einige dieser sogenannten Lob- und Preis-Übungen eher den Praktiken dieser Fundamentalisten zu ähneln als denen der katholischen Kirche. Wir sollten auf unsere kulturelle Eigenständigkeit und Einfühlsamkeit achten.
  • Das Wort Gottes darf nicht willkürlich verändert werden und der Antwortpsalm muß gesungen werden und ist nicht durch meditative Hymnen zu ersetzen. Die kontemplative Dimension des Wortes Gottes ist von herausragender Bedeutung. In einigen dieser para-liturgischen Feiern neigen die Menschen heutzutage zu extremer Geschwätzigkeit und Lautstärke. Gott spricht - wir hören zu; und dieses Zuhören braucht Stille und Kontemplation statt Kakophonie und exaltierten Aktionismus.
  • Die Priester sollen das Wort Gottes predigen und zwar aus Anlaß der Feier des liturgischen Mysteriums. Laienpredigern ist es strengstens verboten, während der liturgischen Feiern zu predigen.
  • Die Allerheiligste Eucharistie ist mit größter Sorgfalt und größtem Respekt zu zelebrieren und nur durch die, die dazu autorisiert sind. Alle Zelebranten, seien sie ordentlich oder außerordentlich bestellt, müssen mit ordentlichen liturgischen Gewändern gekleidet sein. Ich empfehle allen Gläubigen, auch den Geweihten, daß sie die Heilige Kommunion ehrfürchtig knieend und auf die Zunge empfangen. Die Praxis der Selbst-Kommunion ist verboten, und ich bitte demütig alle Priester, die den Menschen erlauben, sich selbst die Kommunion zu geben, diese Praktiken sofort einzustellen.
  • Von allen Priester wird erwartet, daß sie sich an den vorgeschriebenen Ritus der Messe halten, so daß kein Raum bleibt für Vergleiche oder Konkurrenz zwischen verschiedenen Messen, die durch bestimmte Priester zelebriert werden, und die sich abheben gegen Messen, die durch den verbleibenden Rest der Priester zelebriert werden.
  • Das Tetragramm JHWH darf wegen seines sakralen Charakters in Gebeten oder Hymnen nicht ausgesprochen werden. In diesem Zusammenhang sollten wir uns an der Sensibilität der jüdischen Gemeinde orientieren, von der wir so vieles in unseren Gottesdienst übernommen haben.
  • Liturgische Segnungen sind ausschließlich den ordinierten Zelebranten vorbehalten, d.h. den Bischöfen, Priestern und Diakonen. Ein jeder mag für den anderen beten. Aber ich empfehle mit allem Ernst, keine Gesten zu gebrauchen, die Illusionen nähren, oder zur Verwirrung oder zu Fehldeutungen Anlaß geben. (Eigene Übersetzung)
Der englische Originaltext findet sich hier.

1 Kommentar:

Stanislaus hat gesagt…

Och, und so einer wird da Bischof, wo man normalerweise auf den Tischen tanzt? Geil!