Sonntag, 16. Mai 2010

Der lesbischwule Kirchentag

Von den 24 Gruppen, die sich auf der Datenbank des ÖKT im Bereich "Familie, Geschlechter, Lebensformen" fanden, gehörten ganze 7 dem radikalfeministischen oder dem Spektrum an, das sich heute so stolz als LGBT (lesbian, gay, bisexual, transgender)-Community bekennt. Eine schrille Versammlung von der fast schon seriösen "Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Homosexuelle und Kirche", über das "Netzwerk katholischer Lesben" bis zu "Uferlos e.V. - Bi-Gruppe Köln."

Wer meint, daß das nur ein Häuflein Verirrter sei, deren Anwesenheit dem überzogenen Liberalismus der ohnehin nur noch milde christlich gestimmten Veranstalter geschuldet ist, sollte sich genauer umsehen.

Der gleichmacherische Feminismus des Gender-Mainstreaming und die LGBT-Lobby, die uns seit Jahrzehnten einhämmert, Homsoxualität seit naturgegeben, gar gottgewollt, nur die katholische Kirche stemme sich noch gegen die Erkenntnis, daß Homosexualität eben doch nicht "objektiv ungeordnet" sei, hat einflußreiche Fürsprecher innerhalb der Kirche, die zumindest in Deutschland über wachsenden Einfluß verfügen.

Die Rezepte, die diese Lobby für die Lösung der Krise um den sexuellen Mißbrauch von Kindern durch Priester hat, ist einfach. "Frauen weihen, den Pflichtzölibat abschaffen, die Homosexualität von Priestern offen anerkennen." Wunibald Müller, neben dem unsäglichen Herrn Mertes auf dem Podium der entscheidenden Veranstaltung zum Mißbrauchsskandal neben Bischof Ackermann, hat das so kurz und knackig zusammengefasst.

Für Wunibald Müller sind diese Thesen, die den geradezu frenetischen Beifall der LGBT-Lobby finden, nicht neu. Wunibald Müller, studierter Theologe und Pschologe, vertritt diese Thesen seit Jahren. So wird Müller Buch über Homosexualität "Größer als alles aber ist die Liebe" auf schwulesbischen Seiten wärmsten empfohlen. Wunibald Müller zählt sich selbstverständlich zu der heute dominierenden Schule, die der Auffassung ist, daß Homosexualität eine gleichsam natürliche Variante der Sexualität ist. Therapeutisch stellt sich damit nicht die Frage, ob Homosexualität überwunden, therapiert oder abgelegt werden kann.

Nicht der "reife" Homosexuelle sei das Problem, so Müller in einem - nicht im internet verfügbaren - Gespräch mit der FAZ, sondern der Homosexuelle, "der sich seiner sexuellen Identität nie bewußt gestellt hat, sie nicht akzeptiert und gelernt hat, sie zu beherrschen." Der "bewußte" Homosexuelle könne deshalb ohne weiteres Priester werden.

Keine Frage, daß die durch die Kriminalstatistiken unübersehbar belegbare Tatsache, daß ein überdurchschnittlich hoher Prozentsatz der aktiven Homosexuellen pädophil oder zumindest ephebophil veranlagt ist, von Müller geleugnet wird. "Pädophilie ... hat mit Homosexualität so viel zu tun, wie Vergewaltigung mit Heterosexualität."

Alles nicht neu. Alles wenig originell. Wer in der Psychologenzunft andere Meinungen vertritt, riskiert seine berufliche Zukunft, riskiert, wie Christl Vonholdt oder Gerhard Amendt die Ausgrenzung aus der Wissenschaftlerzunft, oder gar das Redeverbot an deutschen Universitäten, die mittlerweile von einer militanten Gender-Lobby beherrscht werden.

Wunibald Müller ist kein "katholischer Irgendwer". Wunibald Müller ist Leiter des Recollectio-Hauses in Münsterschwarzach, das er 1991 zusammen mit Anselm Grün gegründet hat. Das Recollectio-Haus ist das Behandlungszentrum für psychiatrisch und psychotherapeutisch behandlungsbedüftige Priester, Ordensangehörige und hauptamtlich beschäftigte der katholischen Kirche in Deutschland. Wunibald Müller ist, nachdem sein großer Konkurrent Drewermann sich selbst ins Aus geschossen hat, der Erfolgsautor für Psychobüchlein in diesem nett und gefällig dahinplätschernden niemals die Seichtigkeit des Seins verlassenden Grundton, der in Münsterschwarzach so beliebt ist. 38 Büchlein des Autors Wunibald Müller vertreibt allein der Grünewald-Verlag.

Als der Pfarrer meiner früheren Gemeinde wegen eines offenbar gewordenen Burnout-Syndroms ins Recollectio-Haus ging, hörte ich erstmals, daß es Diözesen gäbe, die das Haus ablehnten. Die Gründe waren mir damals nicht bekannt. Aber unser Pfarrer kam seltsam verwandelt zurück. Aus einem glühenden Marienverehrer war ein Radikalliberaler geworden, der zum Jahrhundertjubiläum der Gemeinde ausgerechnet den Papst- und Kirchenhasser Bittlinger zum Konzert lud.

Zur Frage der Wissenschaftlichkeit der Thesen der Schwulenlobby ist in dem Aufsatz von Gerhard Amendt alles wesentlich gesagt. Gerhard muß es wissen. Schließlich ist er der Zwillingsbruder des "Sexfront"-Autoren Günther Amendt, und daß der ein bekennender Päderast war, der sich grundsätzlich nur mit Teenies einließ, war in der Frankfurter Szene allseits bekannt.

Das Bild zeigt einen Auftritt Wunibald Müllers bei dem ÖKT. Schon komisch, daß der Hintergrund so feurig aussieht.

1 Kommentar:

Teresa hat gesagt…

Es ist ja geradezu tragisch, wenn der überarbeitete Pfarrer zur Therapie in eine Einrichtung gelangt, die den vorhandenen Problemen noch weitere hinzufügt.
Die erste Adresse in Deutschland ist m.W. Dr. Lütz.