Donnerstag, 2. Juni 2011

Wie einmal Grinsekatze selbst der taz tierisch auf die Nüsse ging



Berechenbarkeit soll ja angeblich eine positive menschliche Eigenschaft sein. Mit dieser Auffassung konnte ich mich noch nie anfreunden. Ich hasse es, gelangweilt zu werden. Und wenn ich Käßmanns neueste, oder besser gesagt neu wiederaufgewärmte Thesen lese, die sie anläßlich des Evangelischen Kindergeburtstags in Dresden zum besten gegeben hat, packt sie mich, die Langeweile. 
Margot Käßmann hat in ihrer Bibelarbeit zu den Seligpreisungen der Bergpredigt Jesu erneut das deutsche militärische Engagement in Afghanistan kritisiert. „Es gibt keinen gerechten Krieg. Es gibt nur einen gerechten Frieden. Und dieser erfordert Kreativität, Zeit, Engagement und Geld“, unterstrich die frühere Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland.
usw. usf. Da kann selbst der Kommentator der sonst nicht ganz zeitgeistfreien taz aus seinem Stühlchen sitzen bleiben.
In diesem Stil hat Käßmann ihre Fangemeinde gesammelt. Sie konnte keine bessere Offerte machen: Hier, seht!, ich stehe an diesem Ort, kann nicht anders! Dass die vormalig oberste Protestantin in Deutschland nie auch nur ein Sätzlein äußerte, das zu sagen echten Mut erfordert hätte, steht andererseits auch fest.
Käßmann, die Frau, die fahrlässig alkoholisiert ein Auto fuhr, ist völlig zu Recht aus dem Verkehr gezogen werden. Ethisch-pathetisch gesehen macht die Frau mit der striktesten Karriere der Evangelengeschichte nichts her, was wirklich Prädikate wie Querdenkerei oder Dissensliebe verdiente.
Sich als feige Opportunistin, die den Menschen stets nur nach dem Mund redet, auf Jesus Christus zu berufen, halte ich im eigentlichen Sinne für wahre Gotteslästerung. Tapfer wäre es gewesen - nur mal rein theoretisch - auf dieser für gewöhnlich soziökopazifemiegozentrischen Versammlung allergutester Gutmenschen die böse alte Confessio Augustana zu zitieren, die sich zur kirchlichen Lehre vom gerechten Krieg ja ganz anders äußert, als die Frau Ex- Bischofeuse. Da ich diesen Post ja gern zum Zwecke der Verbreitung subversiver Texte nutze, hier also das Grunddokument des lutheranischen Christentums Deutschlands zum Thema Krieg:
Artikel 16: Von der Polizei (Staatsordnung) und dem weltlichen Regiment
Von der Polizei (Staatsordnung) und dem weltlichen Regiment wird gelehrt, dass alle Obrigkeit in der Welt und geordnetes Regiment und Gesetze gute Ordnung sind, die von Gott geschaffen und eingesetzt sind, und dass Christen ohne Sünde in Obrigkeit, Fürsten - und Richteramt tätig sein können, nach kaiserlichen und anderen geltenden Rechten Urteile und Recht sprechen, Übeltäter mit dem Schwert bestrafen, rechtmäßig Kriege führen, in ihnen mitstreiten (im Original: iure bellare, militare), kaufen und verkaufen, auferlegte Eide leisten, Eigentum haben, eine Ehe eingehen können usw. 
Hiermit werden die (im Original: Anabaptistas, Wiedertäufer) verdammt, die lehren, dass das oben Angezeigte unchristlich sei. 
Die Übersetzung stammt von der Seite der VELKD und bestätigt wieder einmal den italienischen Sinnspruch traductore = traditore. Es fehlt das "anabaptista", wohl des kuscheligen ökumenischen "Miteinanders" wegen.

In diesem Sinne, im Sinne des "iure bellare et militare" waren sich die lutheranischen Christen und die Kirche jedenfalls bis zum Ausbruch des ökopazifistischen Zeitalters und der Friedensdenkschrift der EKD noch einig.

Gleichzeitig kam heute wieder ein deutscher Soldat in Afghanistan ums Leben, mehrere weitere Soldaten wurden zum Teil schwer verletzt. Sie fielen einem feigen Bombenanschlag zum Opfer.

Ich bin mir sicher, daß in diesem Panzer deutscher Soldaten, die ihr Leben für den Frieden und die Sicherheit und den Frieden des afghanischen und auch des deutschen Volkes in die Schanze geworfen haben, mehr Gottesfurcht und edle Gesinnung versammelt war, als auf dem von Tausenden besuchten "evangelischen" Kirchentag.

2 Kommentare:

Stefan Wehmeier hat gesagt…

"Ihr habt gehört, dass gesagt ist: "Auge um Auge, Zahn um Zahn." Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei."

Jesus von Nazareth

"Man sagt es harmlos, wie man Selbstverständlichkeiten auszusprechen pflegt, dass der Besitz der Produktionsmittel dem Kapitalisten bei den Lohnverhandlungen den Arbeitern gegenüber unter allen Umständen ein Übergewicht verschaffen muss, dessen Ausdruck eben der Mehrwert oder Kapitalzins ist und immer sein wird. Man kann es sich einfach nicht vorstellen, dass das heute auf Seiten des Besitzes liegende Übergewicht einfach dadurch auf die Besitzlosen (Arbeiter) übergehen kann, dass man den Besitzenden neben jedes Haus, jede Fabrik noch ein Haus, noch eine Fabrik baut."

Silvio Gesell

"The greatest tragedy in mankind's entire history may be the hijacking of morality by religion."

Arthur C. Clarke

Die Aussagen von wahren Genies bleiben für gewöhnliche Menschen unverständlich, und selbst den Gelehrten und ernsthaften Studenten können sie nur mit Mühe sinnhaftig werden.

Der Weisheit letzter Schluss: www.deweles.de

Johannes hat gesagt…

Ich halte eher die Kaperung der Religion durch den Moralismus für die größte Tragödie der Menschheit.

Und wenn wir schon dabei sind, aus der Bibel zu zitieren:

1. Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet.

2. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung; die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen.

3. Denn die Gewaltigen sind nicht den guten Werken, sondern den bösen zu fürchten. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes, so wirst du Lob von ihr haben.

4. Denn sie ist Gottes Dienerin dir zu gut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe über den, der Böses tut.

Römer 13, 1-4, Natürlich nach der Luther-Übersetzung, um das semantische Geschwabbel zu vermeiden, daß die Bibeln in heutiger, gerechter und ähnlicher Sprache kennzeichnet.

Nur damit klar ist, inwiefern die Position der confessio augustana biblisch begründet ist.