Montag, 4. Juli 2011

Endlich! Der Papst unterstützt den schwarzen Block!


Die Ernennung von Rainer Maria Woelki hat ja so manchen Journaillisten zu rattenscharfen Kommentaren inspiriert. Da schäumt es nur so aus den Kolumnen, daß man unwillkürlich das Morgenblättchen waagerecht hält, damit der Sabber nicht auf den Boden tropft. Sonst gediegen und moderat formulierende Qualitätsschreiber versteigen sich dann zu Verbalexzessen wie "neofundamentalistische Feuilleton-Katholiken" oder "schwarzer Block". Nun ist ja die Technik der Zuspitzung eine, die jeder Journalist und Blogger beherrschen muß, weil, sonst liest uns ja wieder kein Schwein. Und inhaltlich ist der Kommentar von Matthias Kamann in der "Welt" eigentlich gar nicht so unfreundlich.

Kamann ist durchaus aufgefallen, daß die katholische Gemeinde in der dem Katholizismus schon immer eher feindlich gesonnenen Hauptstadt einen durchaus konservativen Zug hat. Eine Feststellung, die man auch andernorts machen kann, wo die Katholiken in einer extremen Diasporasituation leben. Gerade einmal 9% der Einwohner Berlins gehören der katholischen Kirche an, Berlin dürfte ja die einzige Hauptstadt der Welt mit einer agnostisch-atheistischen Bevölkerungsmehrheit sein. Und in Vorpommern, das auch noch zum Bistum gehört verlieren sich ganze 13.335 Katholiken.

In der Stadt, in der sich einst der fatale "Moabiter Klostersturm" zugetragen hat, macht man sich als Katholik ja heute schon ganz naturgemäß unbeliebt, steht man doch unter dem Verdacht, die repressiveSexualmoralderkatholischenKirche (auf diesem Blog stets mir rSkK abgekürzt) auch noch gut zu finden, und das "Gut so" des Regierenden Bürgermeisters zu seiner offen zur Schau getragenen Schwulität eher ungut. Klar, daß hier der CSD der größte der Republik, die Zuschauer am zahlreichsten sind, und daß der CSK beim Besuch des Papstes hier gleich weiter macht mit seiner Soft-Porno-Lack-und-Leder-Show.

Aber Berlin ist heute auch eine Stadt tief gläubiger katholischer Migrantengemeinden vor allem aus Osteuropa, rund 18% der Katholiken haben einen "Migrationshintergrund". Berlin ist Standort rühriger und lebendiger Gemeinden, die das Prädikat traditionalistisch nicht für abträglich halten, sondern Tradition im Sinne Chestertons als "Demokratie für die Toten" verstehen. Wer in Berlin etwa eine Sonntagsmesse im usus antiquior sucht, kann zwischen mehreren Möglichkeiten wählen.

"Meisner", "Opus Dei" sind offenbar die Stichworte, bei denen bei einem deutschen Journalisten die Synapsen einrasten. Alles fügt sich zu einem Bild von einem "schwarzen Block", zu dem sich angeblich die Gegenspieler von Lehman und Zollitsch zusammengetan haben.

Das Klima ist, behauptet Facius, rauer geworden. Die Polarisierung zwischen Traditionalisten und "Reformorientierten" habe sich verschärft. Diese Traditionalisten möchten "heiße Eisen" wie Zölibat, Frauen-Diakonat und Sexualmoral "fernhalten".

Heiße Eisen? Eher kältester Kaffee, der jedes Jahr ein bißchen mehr Null Grad Kelvin entgegenfröstelt. Wer sich die Reformriege ansieht, die sich dieser Themen widmet, wundert sich über diese Versammlung älterer ProfessorInnen knapp vor oder jenseits der Pensionsgrenze, garniert von gleichfalls älteren Damen in Violett und Batik, die in schrecklichen Klamotten Mahltische umtanzen, journalistisch hochgejazzt von zotteligen Journalisten mit Ho-Chi-Minh-Bart und Krankenkassenbrille.

Klar, die "Jugendlichen" sind ja auch für Frauenordination, Abschaffung des Zölibats und für die "Homosexualisierung der Gesellschaft" - sofern sie schon jenseits der vierzig angekommen sind.

Viel zu spät stellt sich der Papst an die Seite des schwarzen Blocks. Wie das obige Bild zeigt, hätten wir anno 1973 die Unterstützung der Schweizergarde dringend benötigt. (Gut, das Bild stammt aus dem Familienalbum, scheint so, daß mich der Schwarze Block einfach nicht losläßt)

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

vollste Zustimmung!

Anonym hat gesagt…

Na schau an, das ich das Pic nochmal wiederseh. Weckt Erinnerungen an den Kettenhofweg. Bin sogar drauf vertreten. *sfg* Allerdings, vom Schwarzen Block war da noch lange nichts zu sehen. Da waren allenfalls RK, Fischer und halt die Frankfurter Unilinke vertreten. Und doch, wer seinerzeit dabei war, kann immer noch sagen, es war nicht umsonst. man kann dazu stehen.

Anonym hat gesagt…

With all due joys, this should be the period of utmost carefulness and conscious concentration on the vital issues affecting the future
the nation and due attention of not being stabbed
from the back. There were also interesting garden "flowers",
made from tin cut into petal shapes, bolted together on
an aluminum rod, with bottle caps as the center. The news that you
as a reporter tend to report must be based on fact.

'There is no middle way for Americans,' they write. Lap books are another tool a teacher can
use to help students create booklets that they will want to
keep and review.

My blog - egyptian newspapers

Anonym hat gesagt…

Aside from Microsoft and Nintendo, another top competitor, Sony, will also be
releasing some top-rated games for its own console - the Playstation.
Nowadays with flight simulators you can have lots of fun out of these games and besides all this you do not have to spend thousands.
The atmosphere parameters calculated are:
temperature, dew point, pressure density, wind (three-dimensional) and visibility.
There were a few problems with setting the game up, but once we went through
the manuals, these were mostly explained.
Types of settings provided by Mobile Simulators:- Configuration Settings- Simulators helps in
configuring mobile device with the necessary settings required to access
internet.

My page; simulator

Anonym hat gesagt…

Also, they are lighter and can be used around
plants which prefer somewhat acid content in
the soil composition. Owning a regular lawn mower does not mean you have to give
up on mulching your yard; you just have to be willing to do some work.
Depending on the density of the mulch, one should lay two to six inches of mulch over topsoil in the
vegetable garden.